#64 Haladhara und der widerspenstige Fluss“
#64 Haladhara und der widerspenstige Fluss“

#64 Haladhara und der widerspenstige Fluss“

Haladhara und die Yamuna: Eine Lektion über Macht und Demut

Manchmal führen uns die kleinsten Alltagsmomente zu den größten Einsichten. Für Haladhara, auch bekannt als Balarama, begann eine solche Lektion an einem sonnigen Nachmittag, begleitet von Honigwein und einem überquellenden Selbstbewusstsein. Was folgte, war eine göttliche Auseinandersetzung mit einem Fluss – und eine unerwartete Erkenntnis, die weit über den Yamunafluss hinausweist.

Haladhara, Bruder des legendären Krishna, war nicht nur für seine Stärke, sondern auch für seinen Pflug bekannt, den er immer bei sich trug. Dieser Pflug war mehr als ein Werkzeug – er symbolisierte seine Macht, die Natur nach seinem Willen zu formen. An jenem Nachmittag jedoch sollte er erkennen, dass nicht alles in der Welt so leicht zu beherrschen ist.

In guter Stimmung und leicht angetrunken beschloss Haladhara, ein Bad zu nehmen. Doch anstatt zum Fluss zu gehen, rief er die Yamuna zu sich. Warum sich die Mühe machen, wenn man ein göttlicher Held ist? Doch die Yamuna rührte sich nicht. Kein Wasser floss zu ihm, kein Tropfen gab seinem Wunsch nach. Haladharas Zorn kochte hoch. Mit seinem Pflug begann er, das Flussbett umzugraben, entschlossen, das Wasser zu sich zu zwingen.

Doch während er die Erde aufwühlte, sprach die Natur zu ihm – nicht in Worten, sondern in einem tiefen, harmonischen Lied. Es war ein Lied von Freiheit, von Einklang und von der Bedeutung, die Welt nicht zu unterwerfen, sondern mit ihr im Fluss zu sein.

Diese Begegnung mit der Yamuna lehrte Haladhara, dass wahre Stärke nicht in Zwang, sondern in Verständnis und Demut liegt. Der Fluss floss weiter, ungezähmt und frei, während Haladhara mit einer neuen Weisheit nach Hause ging.

Was können wir aus dieser göttlichen Erzählung lernen? Vielleicht, dass nicht jede Situation nach unserem Willen geformt werden muss – manchmal reicht es, mit der Strömung zu gehen.

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