#51 Yoga ist kein Kult – über falsche Gurus und echte Freiheit
#51 Yoga ist kein Kult – über falsche Gurus und echte Freiheit

#51 Yoga ist kein Kult – über falsche Gurus und echte Freiheit

Yoga ist kein Kult – über falsche Gurus, toxische Strukturen und echte Freiheit

In den letzten Jahren ist Yoga im Westen zu einem regelrechten Lifestyle-Trend geworden. Überall gibt es Angebote für Achtsamkeit, Selbstoptimierung und spirituelle Weiterentwicklung. An sich eine wunderbare Entwicklung – wenn da nicht eine Schattenseite wäre, über die viel zu selten gesprochen wird: der Missbrauch spiritueller Macht. Aber Yoga ist kein Kult!

Wenn Yoga toxisch wird…

Auslöser für diesen Beitrag war eine Podcastfolge, die ich kürzlich gehört habe. Der Titel: „In den Fängen eines Tantra-Gurus – wenn Yoga toxisch wird“. Dort wurde eindrücklich geschildert, wie leicht spirituelle Lehren missbraucht werden können, um Menschen zu manipulieren, abhängig zu machen und ihre Selbstbestimmung zu untergraben. Gleichzeitig bin ich auf eine sehenswerte Dokumentation in der 3Sat-Mediathek gestoßen: „Yoga – Lifestyle mit Nebenwirkungen“. Auch hier geht es um die Schattenseiten der Yogaszene – von kultureller Aneignung über Kommerzialisierung bis hin zu sektenhaften Strukturen.

Beide Formate haben mich nachdenklich gemacht. Denn das, was dort geschildert wird, hat mit dem wahren Kern des Yoga nichts zu tun. Yoga ist kein Gehorsamstraining. Yoga verlangt keine blinde Gefolgschaft. Und ein wahrer Lehrer wird niemals deine Eigenverantwortung untergraben oder dich dazu auffordern, deine Intuition zu verleugnen.

Yoga ist ein Weg zu Freiheit, nicht Abhängigkeit

Für mich ist Yoga ein Weg zu mehr innerer Freiheit, Klarheit und Verbindung – mit dir selbst, mit deinem Körper, deinem Atem und deiner inneren Weisheit. Ein guter Lehrer oder eine gute Lehrerin öffnet Räume, gibt Impulse und inspiriert, ohne sich selbst zur ultimativen Instanz zu erheben. In meinen Stunden gibt es genau zwei Regeln: Tu, was dir gut tut.Und: Lächle und atme.

Um das Thema greifbar zu machen, habe ich in meiner aktuellen Podcastfolge zwei kraftvolle Geschichten aus der hinduistischen Mythologie erzählt: die von Ganesha, der seinen eigenen Weg geht und sich nicht von äußeren Erwartungen leiten lässt. Und die von Sati, die sich aus einem zerstörerischen Umfeld befreit und als Parvati kraftvoll und selbstbestimmt ins Leben zurückkehrt.

Beide Mythen erinnern uns daran, dass wir das Recht haben, Grenzen zu setzen, Fragen zu stellen und uns aus Bindungen zu lösen, die uns klein halten. Spirituelle Reife zeigt sich nicht darin, Regeln blind zu befolgen, sondern im Vertrauen auf die eigene innere Wahrheit.

Denn Yoga ist kein Kult. Yoga ist ein Weg der Befreiung.