Yoga ist nicht nur ein körperliches Training, sondern auch eine Reise zu mehr Achtsamkeit und innerer Balance. Dabei spielen Asanas – die körperlichen Haltungen im Yoga – eine zentrale Rolle. Sie stärken den Körper, fördern die Beweglichkeit und beruhigen den Geist. In diesem Artikel erfährst du alles über die verschiedenen Arten von Yoga Asanas, ihre Bedeutung und die grundlegenden Positionen, die jeder Yogi kennen sollte.
Was bedeutet Asana?
Das Wort „Asana“ stammt aus dem Sanskrit und bedeutet wörtlich „Sitz“ oder „Haltung“. Ursprünglich bezeichnete der Begriff die Sitzhaltung, die Yogis einnahmen, um lange Zeit bequem meditieren zu können. Heute umfasst Asana jedoch alle körperlichen Haltungen, die im Yoga praktiziert werden. Ziel ist es, durch die Verbindung von Körper, Atem und Geist in einen Zustand von Harmonie und Achtsamkeit zu gelangen.
Welche Asana-Arten gibt es?
Die Vielfalt der Yoga Asanas lässt sich in verschiedene Kategorien einteilen, die jeweils unterschiedliche Wirkungen auf Körper und Geist haben:
- Vorbeugen
Beispiel: Paschimottanasana (Sitzende Vorwärtsbeuge)
Vorbeugen fördern Flexibilität und wirken beruhigend. Sie dehnen die Wirbelsäule und massieren die inneren Organe. - Rückbeugen
Beispiel: Bhujangasana (Kobra)
Rückbeugen öffnen die Brust und stärken den Rücken. Sie helfen, das Herz zu weiten und eine aufrechte Haltung zu entwickeln. - Drehungen
Beispiel: Makarasana (Krokodil)
Drehhaltungen fördern die Beweglichkeit der Wirbelsäule und unterstützen die Entgiftung der inneren Organe. - Umkehrhaltungen
Beispiel: Adho Mukha Svanasana (Herabschauender Hund)
Diese Haltungen regen die Durchblutung an, stärken das Herz und bringen den Geist zur Ruhe. - Balancehaltungen
Beispiel: Vrikshasana (Baum)
Balancierende Asanas fördern Konzentration, Stabilität und Körperbewusstsein.
Wieviele Asanas gibt es?
Der Yoga-Überlieferung nach lehrte Shiva, der mythische Urvater des Yoga, unglaubliche 8.400.000 Yoga Asanas – eine symbolische Zahl, die die Vielfalt des Lebens widerspiegelt. Andererseits werdeniIm klassischen Text Hatha Yoga Pradipika hingegen 84 Asanas erwähnt, von denen nur 11 detailliert beschrieben sind. Heute existieren hunderte Varianten, die moderne Yogis weltweit praktizieren.
Die 12 Yoga-Grundstellungen
In der Hatha-Yoga-Tradition gibt es 12 Yoga Asanas, die als Grundhaltungen gelten. Diese sind ideal für Anfänger und Fortgeschrittene, da sie den Körper ganzheitlich bewegen und die Essenz des Yoga vermitteln:
- Kopfstand (Sirsasana) – Fördert Konzentration und stärkt den gesamten Körper. Eine mythische Geschichte hinter dieser Asana findest Du in meinem Podcast ‚Von Yogis und Heldinnen’, und zwar in Episode 41.
- Schulterstand (Sarvangasana) – Regt den Stoffwechsel an und beruhigt das Nervensystem.
- Pflug (Halasana) – Dehnt den Rücken und entspannt die Wirbelsäule.
- Fisch (Matsyasana) – Öffnet die Brust und unterstützt die Atmung.
- Vorwärtsbeuge (Paschimottanasana) – Fördert Flexibilität und Selbstreflexion. Mit Episode 35 des Podcasts beginnt eine 5 teilige Mini-Serie von starken Frauen, deren Geschichten inspirierend sind. Willst Du wissen, was das mit der sitzenden Vorbeuge zu tun hat? Dann hör gleich rein.
- Kobra (Bhujangasana) – Stärkt den unteren Rücken und öffnet das Herz. Wie eine Kobra Buddha einst beschützte ist eine inspirierende Geschichte, die du in Episode 4 bei ‚Von Yogis und Heldinnen’ nachhören kannst.
- Heuschrecke (Salabhasana) – Kräftigt die Rückenmuskulatur und verbessert die Haltung. Was das mit Anpassungsfähigkeit zu tun, ergibt sich aus Geschichte 39 meines Podcastes.
- Bogen (Dhanurasana) – Öffnet die Körpervorderseite und stärkt die Wirbelsäule. Prinz Arjuna ist in der Hindischen Mythologie der beste Bogenschütze. Seine Heldengeschichten sind legendär, er taucht immer wieder in meinem Podcast auf, zum ersten Mal in Episode 8.
- Drehsitz (Ardha Matsyendrasana) – Verbessert die Beweglichkeit und regt die Verdauung an. Wie ein Fisch einen kleinen Jungen namens Matsyendra verschluckte, der später einmal ein grosser Gelehrter werden sollte, hörst Du in meinem Podcast in Folge 14.
- Krähe (Kakasana) – Fördert Balance und Armkraft. In meiner Podcast-Sonderfolge „Wer sind diese Yogis und Yoginis“ kannst du einer spannenden Geschichte lauschen, in der eine Krähe der Wächter am See ist.
- Stehende Vorwärtsbeuge (Padahastasana) – Dehnt die Rückseite des Körpers und beruhigt den Geist.
- Dreieck (Trikonasana) – Stärkt die Beine und fördert die seitliche Dehnung. Mahamaya ist eine starke und kriegerische Göttin, die es mit vielen Dämonen aufnimmt und stets siegreich hervorgeht. Ihre Geschichte erzähle ich in Episode 2.
Die Welt der Asanas entdecken
Yoga Asanas sind ein zentraler Bestandteil der Yogapraxis und bieten für jeden Körper und jede Erfahrungsebene passende Übungen. Egal, ob du Flexibilität, Kraft, innere Ruhe oder geistige Klarheit suchst – die Vielfalt der Asanas lädt dazu ein, deinen ganz individuellen Weg zu finden. Probiere dich aus und entdecke, welche Haltungen dir guttun oder welche sogar deine Lieblingsasana ist. Mit anderen Worten: die Reise auf der Yogamatte beginnt mit dem ersten Schritt – oder besser gesagt, mit der ersten Haltung.
Wenn Du Lust bekommen hast, es zu mit Yoga zu versuchen, oder vielleicht wieder einzusteigen, oder vielleicht bist Du schon ein*e geübte*r Yogi*ni und sucht neue Inspiration, dann schau doch mal hier in meinen Stundenplan rein, vielleicht ist ja was dabei, was Dich neugierig macht!