#1 Ganesha, der Mond, und das Gleichgewicht der Welt
#1 Ganesha, der Mond, und das Gleichgewicht der Welt

#1 Ganesha, der Mond, und das Gleichgewicht der Welt

In den alten Mythen des Hinduismus begegnen uns nicht nur Götter und Göttinnen, sondern auch Geschichten voller tiefgründiger Lebensweisheiten. Eine dieser Erzählungen handelt von Ganesha. Dem gutmütigen, lebensfrohen Gott mit dem Elefantenkopf — und seinem hitzigen Ausraster gegen Chandra, den Mond, und wie dies fast das Gleichgewicht der Welt aus den Fugen brachte.

Ganesha, der für seine Vorliebe für Süßigkeiten bekannt ist, hatte sich an einem Fest derart den Bauch vollgeschlagen, dass er kugelrund auf seiner kleinen Maus nach Hause ritt. Eine Szene, die schon für sich genommen ein Bild für das genussvolle, hemmungslose Leben ist. Doch als plötzlich eine Kobra den Weg kreuzte, erschrak das winzige Reittier und Ganesha purzelte den Waldweg hinab. Die Süßigkeiten verteilten sich über den Boden, und der Mond Chandra konnte sich vor Schadenfreude kaum halten.

Ganesha, sonst die Ruhe selbst, ließ sich von Chandras spöttischem Gelächter provozieren. Er riss in seiner Wut einen Stoßzahn aus und schleuderte ihn wie einen Speer auf den Mond. Chandra verschwand daraufhin vom Himmel — und mit ihm die Nacht. Ohne Dunkelheit verdorrten die Felder, Menschen und Tiere litten, und die Liebe zwischen den Menschen erkaltete. Das Gleichwegicht der Welt war zerstört.

Die Geschichte erinnert uns daran, wie wichtig Balance im Leben ist.
Wie Tag und Nacht, Licht und Dunkel, Freude und Ernsthaftigkeit einander ergänzen müssen. Auch in uns selbst. Die Erzählung spricht von der Notwendigkeit, sowohl Licht als auch Schatten zu akzeptieren. Und von der Kunst, unsere Emotionen weise zu lenken.

Ganesha, der sonst für Weisheit und Gelassenheit steht, zeigt hier, dass auch göttliche Wesen ihre Fassung verlieren können. Doch viel wichtiger ist, wie wir danach mit den Folgen umgehen. Ganesha erkennt schließlich, dass seine Wut Konsequenzen hat. Er stellt das Gleichgewicht wieder her, indem er Chandra erlaubt, einmal im Monat in voller Pracht zu leuchten.

Eine Geschichte, die nicht nur erklärt, warum der Mond wächst und schwindet. Sondern uns auch daran erinnert, wie wichtig seelische Ausgeglichenheit ist.
Ein Gedanke, der sich übrigens auch auf der Yogamatte wiederfindet. Etwa in der Haltung des Ardha Chandrasana, des Halbmondes, die Balance und innere Mitte schult.

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